Thema: Die Selbstgerechten
Es gibt keinen Rassismus gegenüber Weißen! Es gibt Vorurteile gegenüber Weißen. In meinem Fall sind es Eigenschaften von weißen Männern, welche mir entgegengebracht werden.
Vorhin habe ich mit einer Frau gesprochen. Sie kam gerade vom Feld, trug einen großen weißen Sack mit Stöcken auf dem Kopf und hatte sich eine Hacke über die Schulter geworfen. Sie hat zwei Kinder, Frederick und Fabienne. Sie ist gerade sechs geworden und er ist acht Jahre alt. Die beiden sind Schüler:innen an einer Schule, welche nicht weit von hier ist. Die Frau hat mich nach Hilfe gefragt. Ich meinte zu ihr: „Aber wie soll ich dir den helfen?“ Sie hat darauf nicht mehr geantwortet, sondern ist darauf dann zügig gegangen.
Ich glaube es ging in unserem Gespräch um Geld. Dies ist eines der vielen Dinge, welche mir häufig entgegengebracht werden. Das Vorurteil, „Weiße Menschen haben Geld“ stimmt schließlich auch. Es ist ein globales Faktum!
Ich möchte aber nicht auf das Thema Reichtum zu sprechen kommen, sondern auf das Gefühl, welches ich habe wenn ich etwa nach Hilfe gefragt werde, oder anders aufgrund meiner Hautfarbe behandelt werde.
Ich finde es ungerecht anders behandelt zu werden. Teilweise werde ich sogar wütend, da ich behandelt werden möchte, wie alle andern auch. Ich antworte auf dieses Gefühl, indem ich dann Leuten sage, „Wir sind gleich!“
Dazu kommt, dass ich mich für gerecht halte. Ich wurde sehr Gerechtigkeits bewusst erzogen. So haben wir etwa Süßigkeiten stets abgezählt und darauf an alle gerecht verteilt. Wir als Europa, besonders Deutschland, erheben auch den Anspruch Gerecht und Fair zu sein. So machen wir zum Beispiel eine „Werte geleitete Außenpolitk“!
Auf der globalen Ebene verteilen wir unsere Privellegien und Reichtum jedoch nur an Menschen mit weißer Haut.
Geflüchtete welche nach Deutschland kommen ersaufen entweder auf dem Weg im Mittelmeer oder sie haben ein ukrainisches Kennzeichen.
Wir reden nicht mehr von Menschlichen Rassen, sondern haben den letzteren Teil gestrichen. Dabei verschweigen wir jedoch menschliche Klassen. Das ersaufen auf hoher See hat Tradition. So sind stets erst Menschen der Dritten ertrunken.
Es geht uns nicht um eigentliche Gerechtigkeit, sondern es geht uns in unsere Politik um uns selbst. Wir wollen am Ende „Gut sein“! Wir sprechen mit Xi Jinping über die Uriguren, um eine Stunde später neue Handelsverträge zu unterzeichnen.
Diese Doppelmoral trifft auch mich, in erster Linie beschäftige ich mich nicht mit den Sorgen anderer sondern nur mit selbst. Es geht mir am Ende nicht darum, dass es Fabienne oder Frederick besser geht. Sondern ich beschäftige mich mit dem Gefühl anders behandelt worden zu sein. Dieses macht mich wütend obwohl ich die Personifikation eines Unrechtes bin!
Topic: The self-righteous
There is no racism against whites! There is prejudice against white people. In my case, it is characteristics of white men which are held against me.
Earlier I was talking to a woman. She had just come from the field, carrying a big white sack with sticks on her head and had a hoe thrown over her shoulder. She has two children, Frederick and Fabienne. She has just turned six and he is eight. They are both pupils at a school not far from here. The woman asked me for help. I asked her, „But how can I help you?“ She didn’t answer, but left quickly after that.
I think our conversation was about money. This is one of the many things I am often confronted with. The prejudice that „white people have money“ is true, after all. It is a global fact!
However, I don’t want to talk about wealth, but about the feeling I have when I am asked for help or treated differently because of the colour of my skin.
I find it unfair to be treated differently. Sometimes I even get angry because I want to be treated like everyone else. I respond to this feeling by then telling people, „We are the same!“
On top of that, I think I am fair. I was raised up very justice conscious. For example, we always counted out sweets and distributed them fairly to everyone. We as Europe, especially Germany, also claim to be just and fair. For example, we have a „values-led foreign policy“!
On the global level, however, we distribute our privileges and wealth only to people with white skin.
Refugees who come to Germany either drown on the way in the Mediterranean Sea or they have a Ukrainian licence plate.
We no longer speak of human races, but have deleted the last part. In doing so, however, we omit human classes. Drowning on the high seas is a tradition. Thus, people of the third class have always drowned first.
We are not concerned with actual justice; our politics is about ourselves. We want to be „good“ in the end! We talk to Xi Jinping about the Urighurs, only to sign new trade agreements an hour later.
This double standard also affects me, in the first place I am not concerned with the concerns of others but only with myself. In the end, I am not concerned with making Fabienne or Frederick feel better. But I am concerned with the feeling of being treated differently. This makes me angry even though I am the personification of an injustice!
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