Freunde ich hab ganz viel Verspätung würde euch aber gerne noch von meinen Erlebnissen aus der Sprachschule berichten. Das ganze ist ein Ausschnitt meines Rundbriefes, also wer den schon gelesen hat interessiert sich wahrschienlich nur für die Bilder 🙂 

Nach einem englischsprachigen Gottesdienst in der Kirche nebenan von unserem Hostel in Dar es Salaam machten wir uns dann am dritten Tag unseres Aufenthalts (04.09.2022) auf nach Morogoro, wo ein 2 wöchiger Sprachkurs anstand.

Nach 5 Stunden Busfahrt waren wir da 🙂
Maandazi waren beliebte Chai-Snacks
Maandazi waren beliebte Chai-Snacks

Dort angekommen wurden wir direkt mit Chai und kleinem Gebäck empfangen. Da war ich auch sehr glücklich, denn wir hatten die Dauer der Busfahrt sehr unterschätzt. Zusätzlich lernten wir direkt die anderen 12 Freiwilligen kennen, welche mit uns zusammen den Sprachkurs gemacht haben.

Wir waren die 2 Wochen in kleinen Wohnungen für jeweils 2 Personen untergebracht. Ich teilte mir mit Lia  diesen Wohnraum und dort schliefen wir in einem Zimmer, hatten noch ein Wohnzimmer mit Schreibtisch, an dem ich abends oft Vokabeln lernte, und zwei Sessel und ein Badezimmer.

In diesem verbrachten wir jedoch nicht so viel Zeit, da wir immer von 8-16 Uhr Unterricht hatten, zwar mit längeren Pausen dazwischen, in denen ich mich entweder ausruhte von den ganzem neu gelernten aus oder  ganz spannende Gespräche mit all den anderen großartigen Menschen führte.

Der Weg zu unserem Apartment mit der frisch gewaschenen Wäsche

Ich war nach der ersten Woche sehr überrascht, wie viel Kiswahili wir in diesen 5 Tagen gelernt hatten. Die Sprachschule legte den Fokus besonders auf die Grammatik, die wir an Beispielen dann jeweils übten anzuwenden.

Neben der Sprache tätigten wir auch erste Wascherfahrungen, also per Hand, da wir lieber das Geld für die Waschmaschine vor Ort sparen wollten. Aller Anfang ist schwer aber schon beim zweiten Mal lief es besser als beim ersten Mal. 

Aller Anfang ist schwer, hier fingen wir ganz langsam an unsere Tabelle mit allen wichtigen Regeln auszufüllen

Das Wochenende hatten wir dann frei und fuhren Samstag zu unterschiedlichen Unternehmungen. Ich entschied mich für den Maasai-Markt, da ich auch bisher noch nicht auf einem Markt generell in Tansania gewesen war und dies mich brennend interessierte.

Der Maasai-Markt war riesig! Ich war sehr überwältigt. So viele Menschen.

Die Umgebung in der wir waren war ganz toll!!

Wir waren mit ein paar von den Lehrern und einer Lehrerin und einem ehemaligen Lehrer der Sprachschule, welcher dem Stamm der Maasai angehört, mit einem Bus zu dem Markt gefahren. Auf dem Hinweg erzählte er uns über generelle Informationen bezüglich der Stämme in Tansania und daraufhin auch genauer auf den Stamm der Maasai. Beispielsweise machte er uns klar, dass Stämme hier zwar meistens keine für uns sichtbare Rolle mehr im Alltag spielen, jedoch jeder der anwesenden Lehrer*innen uns sofort den Stamm nennen konnte, zu welchem er oder sie gehörte. Wir waren beeindruckt und sehr neugierig, schließlich kannten wir sowas wie Stammeszugehörigkeit nicht von zuhause. So stellten wir viele Fragen, die wir auch alle beantwortet bekamen.

Beim Maasai Markt konnten wir zwischen durch frische Kokosnüsse kaufen

Später auf dem Markt erklärte er uns mehr über das Traditionelle Leben der Maasai. Wir lernten, dass die meisten Menschen der anderen Stämme, wovon die meisten vom Ubuntu Stamm abstammen, ihr traditionelles Leben aufgegeben hatten und der Maasai Stamm somit als Ausnahme gilt. Auch in diesem Stamm gibt es Unterschiede, beispielsweise der ehemalige Lehrer, wohnte nun in einer Stadt und tätigte einen Bürojob. Im traditionellen Leben leben die Menschen hauptsächlich vom Verkauf, beispielsweise von Kleidung aber auch Rinder. Jedoch entwickelt es sich auch hier weiter, beispielsweise würden nun die meisten Kinder die Schule besuchen, um sich später ihr Leben ob im Stamm oder außerhalb aussuchen können.

Lia und ich im Bus mit dem wir immer zu den Ausflügen gefahren sind 🙂

Er erklärte uns auch den Aufbau der Gesellschaft, beispielsweise dass Jungs im Alter rund um 12 durch ein feierliches Ritual zum „Worrier“ werden und somit in den nächsten Jahren für die Gemeinschaft und die Rinderherde verantwortlich sind.

Auf dem Markt waren unglaublich viele Rinder, alle Standen in Gruppen zusammen und wurden von ein paar Männern bewacht, so dass keine ausbüxen konnte. Zusätzlich gab es auf dem Markt auch sehr frisches Fleisch, welches wir von der Schlachtung bis zum fertigen Essen verfolgen konnten. Dies war für mich sehr spannend, da ich auch zuhause noch nie auf einem Schlachthof oder ähnlichem gewesen war.

Bei all den Erzählungen rund um die Maasai fand ich es grade sehr interessant mir bewusst zu machen, dass laut dem Internet ca. 140.000 Maasai in Tansania leben (Hierrüber gibt es jedoch keine genauen Zahlen). Dies sind jedoch sehr wenig im Gegensatz zu den 61.5 Millionen Einwohnern Tansanias (nämlich unter 1%, Mathe LK also doch gelohnt)

Hübsche Blumen gab es auch 🙂

Am Sonntag besuchten wir dann unseren ersten kiswahilischen Gottesdienst, wo wir uns wieder vorstellen durften, diesmal aber schon auf Kiswahili. Hier war ein Schulchor der angrenzenden secondary school und er sang wunderschön. Ansonsten war es ein sehr ruhiger Gottesdienst, welcher mich sehr an die Gottesdienste zuhause erinnert hat, nur dass ich halt noch nicht wirklich was verstanden habe.

In diesen Hütten hatten wir jeden Nachmittag „Drills“, wo wir abgefragt wurden ohne schummeln zu dürfen

Die darauffolgende Woche sah wieder so ähnlich aus wie die erste, bis auf den Freitag, wo unsere Schule eine richtig große Abschlussfeier für uns auf die Beine stellte. Zusätzlich durften wir in der Küche mitarbeiten, wofür wir in Gruppen aufgeteilt worden waren. So entstanden zum Chai Maandazi (sehr leckere frittierte Teigteilchen) und abends alle anderen möglichen leckeren Essensvariante, wie Chapati (Pfannkuchenartiges), Ugali (Maismasse), Guacamole oder Chipsi. Dazu gab es laute Musik, eine große Lust zu tanzen und viel gute Laune.

Die Abenden verbrachten wir mit großartigen Gesprächen und/oder Spielen
Dies war noch ganz zu Beginn des feierns, später wurde es deutlich voller noch

Abschließend luden uns die Lehrer ein mit ihnen nach Morogoro zum Feiern zu fahren, was dann eine spannende Erinnerung für uns wurde. Jedoch hatte ich leider an diesem Tag etwas Migräne, ansonsten wäre ich sicherlich noch länger geblieben, denn wie zuhause auch, durften wir lernen, dass das Nachtleben erst wirklich nachts anfängt.

Am nächsten Tag ging es auch um 8 Uhr morgens los wieder zurück nach Dar es Salam, wodurch ich über meine zusätzlichen Stunden Schlaf definitiv nicht traurig war. Hier hatten wir jedoch nur einen Tag Aufenthalt, um unser Gepäck abzuholen und einige Sachen neu zu packen. Am Sonntag sammelten wir noch eine neue schönen Erinnerung in den tollen Gottesdienst der deutschen Gemeinde in Dar es Salam.

Der deutsche Gottesdienst fand auf dieser Dachterasse statt mit diesem TOLLEN Blick
Paula (rechts) meine Zwangsmässige Mitbewohnerin, welche ein ganz toller Mensch ist (wir verstehen uns wirklich super!, nur weil nachfragen kamen)

So saßen wir, also Johanna, welche ca. 3 Stunden von uns entfernt wohnt, Paula, welche zwangsweise meine Mitbewohnerin wurde und eine ganz tolle Person ist, und ich, am Montagmorgen im nächsten Bus und fuhren Richtung unserer neuen Heimat Lushoto, bzw. Irente.

 

 

 

 

 

 

Kleine Disclaimer: Erstmal freue ich mich ganz dolle, dass ihr mich hier verfolgt. Daher dazu nochmal als Erinnerung, meine Erfahrungen und Berichte, die ich hier teile, sind weder vollständig noch zu verallgemeinern. Ich teile einzelne Ausschnitte und natürlich nicht meinen Tag 24/07. Denk einfach dran, dass ich nur Aspekte meines Lebens hier teile und dieses auf keinen Fall als ein generalisierten Leben in Tansania oder Afrika gesehen werden kann. Bitte hinterfragt auch immer meine geteilten Inhalte und schreibt mir immer gerne Anmerkungen und Kritik. Diese dürft ihr mir gerne per E-Mail an jana.marienhagen@gmx.de oder auf Instagram an @janacrl schicken.

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