Schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt!

Heute will ich euch ein paar Dinge über mein Leben in den ersten paar Wochen in Salatiga berichten. Nachdem ich in der ersten Woche alle möglichen Strukturen in der GKJTU Synode und der Sion Foundation kennengelernt habe, durfte ich am Wochenende gleich eine der Abteilungen aus der Nähe erleben. In Salatiga mit dem Auto losgefahren, ging es über viele kleine, schmale Straßen den Merbabu hoch. Ich durfte dabei sein, wie Mitarbeiterinnen der Pflegeabteilung mehrere Kinder mit Behinderung in vielen verschiedenen Dörfern besuchten und sie und die Betreuerinnen dort beratend und therapeutisch unterstützten. Nach meiner Wahrnehmung ist das eine wichtige Arbeit, weil die Menschen in diesen Dörfern weit von den nächsten Pflegeeinrichtungen entfernt wohnen und teils auch keine Mittel haben, anderweitig professionelle Hilfe zu bekommen.

Echt cool fand ich dabei, dass wir in jedem Haus gastfreundlich empfangen worden sind, indem wir uns bei gesüßtem schwarzen Tee (teh manis) und Snacks unterhielten. Nach dem sechsten Tee (im sechsten Haus) war ich dann schon langsam aufgedreht und hatte genug getrunken. Danach habe ich mit meinen Gasteltern darüber gesprochen. Die haben gemeint, dass man natürlich sagen kann, dass man lieber Wasser/Kaffee oder etwas anderes haben möchte. Aber sehr gerne trinke ich Tee 😉.

Das Essen und Trinken ist natürlich eine andere Angelegenheit als in weiten Teilen Oberfrankens. Wenn hier z.B. abends Hauskreise mit anderen (Pfarrers-) Familien stattfanden, gab es währenddessen immer viele leckere Snacks und danach für alle ein richtiges Abendessen – auch wenn ich davor schon daheim zu Abend gegessen habe. Wenn ich für den Sprachkurs im Büro bin, werde ich dort immer gefragt, ob ich schon gegessen habe („Sudah makan, Mas Manuel?“). Auch wenn ich bejahe („Sudah.“), werde ich gebeten doch wenigstens bisschen zu essen. Das freut mich immer sehr, weil ich bis jetzt fast alles wirklich lecker finde. Jedoch bin ich gespannt, ob ich Ende des Jahres mit ein paar Kilos mehr heimkomme. Dann hätte ich aber wenigstens eine bleibende Erinnerung an das Essen in Indonesien 😉!

Viele kunterbunte Snacks von Früchten bis Reis und dazu teh manis

 

Sehr interessant fand ich übrigens, dass es hier regional sehr verschiedenartige Speisen gibt: Während in einem Teil Javas (, das ja wiederum nur eine Insel Indonesiens ist) das Essen eher sehr scharf und würzig ist, ist es anderswo tendenziell süß und fruchtig. Ganz oft wird mir gesagt, wie die verschiedenen Sachen heißen – und wenn nicht, frage ich nach. Darauf antwortet mein Gastvater dann, dass ich mich ja nicht an den Namen erinnern muss, sondern nur wissen muss, ob es mir lecker schmeckt oder nicht. Witzig!

„Manuel mau ikut?“ – Das wurde ich jetzt schon einige Male von den Jugendlichen aus dem kleinen Wohnheim (zehn Schüler*innen und Student*innen) nebenan gefragt, wenn sie abends noch in der Küche zusammensaßen. Es freut mich sehr, da ein Teil davon zu sein und ich nicht alleine hier in meiner Wohnung sitze – was nachmittags zurzeit manchmal vorkommt.

Ein kleiner Beitrag aus dem Sportbereich: Ich habe das erste Mal in Salatiga Sport gemacht! Das war super schön und hat mir sehr Spaß gemacht. Ich wurde von einem Mitarbeiter aus der GKJTU Synode mit in die Futsal-Arena genommen; eine dreiteilige Halle, mit Netzten abgetrennt und einem wunderschönen klassisch-grünen Hallenboden.

Futsalhalle

 

Danach habe ich wie jeden Abend wunderbar kalt geduscht. Kalt, weil es draußen immer warm ist. Die Dusche sieht für meine (und vermutlich auch eure Augen) sehr ungewohnt aus. Sie besteht aus einem Fass voller Wasser und einer großen Schöpfkelle, mit der man sich begießt. Dann kommt meine feste Duschseife drüber und anschließend wird wieder begossen! Sehr wasser- und energiesparend. Danach kann ich mich wunderbar in mein warmes Bett kuscheln. Dieses Wochenende habe ich vor, mit den Leuten aus dem Wohnheim schwimmen und Futsal spielen zu gehen. Ich bin gespannt 😊.

Soweit für diesen Beitrag. Bedenkt bitte, dass die Sachen, die ich hier schildere nur meine persönliche Perspektive darstellen und auf keinen Fall die vielfältige Realität Indonesiens einfangen können und sollen.

Was auch immer euch bewegt, schrreibt’s in die Kommentare. 😊

Bis zum nächsten Mal!

 

 

 

Auf dem Weg zum Sprachkurs

P.S.: Daran, dass ich ein bisschen Indonesisch habe einfließen lassen, merkt ihr schon, dass mein Sprache Lernen Fortschritte macht!

2 Responses

  • Ruthie

    Sehr spannend! Ich freue mich auf neue Seiten in diesem Lebensbuch 😉

    Have fun und bleib behütet! 🥰

    Antworten
    • Manuel Hermsdörfer

      Thank you!😊

      Antworten

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