English and Bahasa Version below!!!
So viel Liebe und Gemeinschaftsgefühl habe ich noch nie innerhalb einer Gesellschaft gespürt wie hier.
‚Sudah makan?‘ ist die liebevolle Frage danach, ob man schon gegessen hat.
‚Sudah‘ antworte ich meist mit einem großen Lächeln, welches von meinem Gegenüber stets erwidert wird.
Ich bin unglaublich dankbar hier zu sein. Jede Erfahrung bringt mir neue Erkenntnisse und Augenöffner.
Die Liebe und Fürsorge, die mich umringen berühren mich tiefen Herzens.
Die letzten Wochen waren aufregend. Wir haben gemeinsam viel gebacken, wie Gebäck mit Ananas Füllung oder Zimtschnecken. Mein Englisch-Unterricht läuft mal besser, mal weniger gut. So wie es eben ist.
Ein anderes mal waren wir im Waisenheim, wo wir mit den Kindern gemeinsam Armbänder und Schlüsselanhänger gebastelt, Kuchen gebacken und ‚Batik‘ erstellt, nämlich Tücher gefärbt haben, die ich seitdem bei jedem Ausflug um meine Haare binde.
An einem Samstag bin ich einmal mit einer ehemaligen Mitarbeiterin um 6 Uhr früh in der Stadt, wofür die Straße extra gesperrt wurde, laufen gewesen.
Mit einem anderen Freund war ich auch einige Male in der wunderschönen Natur Papuas unterwegs und gemeinsam haben wir Regenwälder, Flüsse, Wasserfälle und die magischsten Strände unsicher gemacht. Zumeist sind alle Orte komplett verlassen und ich kann einfach vollkommen Ich selbst sein. Musik hören, tanzen, singen, meditieren, Yoga machen, Obst und Süßes snacken und nebenbei noch wunderschöne Aufnahmen für mein Social Media machen.
Ich bin süchtig geworden. Literally.
Manchmal aber kriege ich trotzdem das Gefühl nicht los, dass ich nicht dazugehöre. Ich fühle mich manchmal wie ein Gast, der überall dabei ist und geschätzt wird, aber niemals richtig ankommt.
Ich denke aber, dass das auch normal ist und irgendwie dazugehört. Durch einige andere deutsche Freunde weiß ich, dass ich nicht die einzige bin, die so ein Gefühl hat.
Alles hat eben seine Vor- und Nachteile.
Eine große Erkenntnis, die mich richtig getroffen hat ist die, dass Frauen als auch Männer unter dem Patriarchat leiden.
Irgendwie kam die Erkenntnis aus dem nirgends, als ich meine lieben Kolleginnen auf einem Treffen aller Kirchenmitglieder im Hauptbüro der GKI Sinode begleitet habe, während ich da saß und die größtenteils männlichen Mitglieder beobachtet habe.
Sie alle sahen beschwingt und happy aus, denn es gab auch ein leckeres Mittagessen.
Wir waren dort zum Bücher verkaufen, saßen da und meine Mama (liebste Kollegin) Ibu Yodi und ich unterhielten uns etwas.
Meine Kollegin erzählte mir von ihrem Aufenthalt in der berüchtigten Grasberg Goldmine in Tembagapura, Timika. Betrieben wird diese von der amerikanischen Firma „Freeport“. Eine amerikanische Firma, die mit der Erlaubnis Indonesiens Gold aus dem Land Papua erbeutet. Das ist auch eine längere Geschichte für einen einzelnen Blogbeitrag.
Sie war dort als Pastorin hingeschickt worden und erzählte mir, wie man genau dahin kommt und wie kalt es dort sei. Sie hat Andachten hauptsächlich vor Männern gehalten, weil diese alle in der Goldmine arbeiteten.
Ich hab mir das alles bildlich vorgestellt und irgendwie hat es danach in meinem Kopf klick gemacht.
Sie erzählte mir nämlich, dass es Männer aus Papua, anderen Teilen Indonesiens oder sogar aus anderen Ländern seien. In meinem Kopf kam das Bild hoch, dass diese Männer höchstwahrscheinlich ihre Familien verlassen, um in den Goldminen zu arbeiten. Anstrengend und stressig stelle ich mir das vor. Im Dunkeln unter der tiefen Erdoberfläche Maschinen zu bedienen und Tag für Tag das selbe zu verrichten.
Da der Weg auch sehr kompliziert klingt: Man muss erst nach Timika fliegen, dann mit dem Helikopter nochmal zur Ortschaft Tembagapura fliegen und dann nochmal 4 Stunden mit dem Bus, vermute ich mal, dass sie es nicht so leicht haben ihre Familien sehen.
In mir kam Mitgefühl hoch, weil ich mir vorgestellt habe, wie Männer in dieser Goldmine im kalten, hoch oben im Berg jeden Tag arbeiteten.
Und wie viele andere Männer auf der Welt das tagtäglich tun. Sich kaputt arbeiten und danach nachhause kehren und kein Wort über ihre Gefühle oder wie fertig sie eigentlich sind, verlieren, weil sie die Starken darstellen sollen.
Ich habe das Gefühl mir wurden die Augen geöffnet, aber vor allem noch mehr mein Herz, da großes Mitgefühl für alle leidenden Männer aufgestiegen ist.
Der Gedanke der mir hochkam war derjenige, dass feminine Energie (Emotionen, Gefühle und das innere Leben) in Frauen als auch in Männern verwurzelt ist. Von Männern wird aber meiner Erfahrung nach erwartet, sie sollen sich ‚männlich‘ und ‚maskulin‘ verhalten. Heißt: keine Gefühle zeigen. Für die Familie ackern. Arbeiten und Brot nachhause bringen. Die Familie versorgen. Auch keinmal ihre Miene verziehen. Keine Anzeichen von Gefühlen oder Emotionen zeigen.
Hier habe ich andere Erfahrungen gesammelt. Wie sich Männer liebevoll umarmen oder sogar Händchen halten. Total schön. Zu sehen, wie die Liebe zwischen jedem einzelnen in der Gemeinde floriert. Denn das ist doch, wofür wir hier auf der Erde sind.
Zu erkennen, dass wir alle eins sind.
In Liebe,
Eure Asi
Wer gerne mehr über einer der größten Goldminen der Welt nämlich der Grasberg Miene und ihre Geschichte dahinter erfahren möchte, kann sich gerne diesen Artikel durchlesen:
————————————————-English version.——————————————————
Landed in Paradise, Grasberg Goldmine and why feminism benefits mostly men.
I have never felt so much love and community spirit within a society as I do here.
‚Sudah makan?‘ is the affectionate question about whether you have eaten yet.
I usually answer ‚Sudah‘ with a big smile, which is always returned by my counterpart.
I am incredibly grateful to be here. Every experience brings me new insights and eye-openers.
The love and care that surround me touch me deeply.
The last few weeks have been exciting. We have baked a lot together, like pastries with pineapple filling or cinnamon buns. My English lessons are going better or less well. Just the way it is.
Some videos and banners for social media and events were created. A sponsor came to visit and the women wanted me to create a comprehensive video so that she could get a better insight into our activities and everyday life. This worked out very well and I was able to experience a sense of achievement.
Another time we were at the orphanage, where we made bracelets and key rings with the children, baked cakes and created ‚batik‘, i.e. dyed scarves, which I tie around my hair on every outing since then.
On a Saturday I once went running with a former co-worker at 6am in the city, for which the road was specially closed. With another friend, I also went on several trips to the beautiful nature of Papua and together we explored rainforests, rivers, waterfalls and the most magical beaches. Most of the time, all the places are completely deserted and I can just be myself. Listening to music, dancing, singing, meditating, doing yoga, snacking on fruit and sweets and taking beautiful pictures for my social media on the side.
I have become addicted. Literally.
But sometimes I still can’t shake the feeling that I don’t belong. I sometimes feel like a guest who is everywhere and appreciated, but never really arrives.
But I think that’s also normal and somehow belongs. Through some other German friends I know that I’m not the only one who has this feeling.
Everything has its advantages and disadvantages.
One big realisation that really hit me is that women as well as men suffer from patriarchy.
Somehow, the realisation came out of nowhere when I accompanied my dear female colleagues to a meeting of all church members at the main office of GKI Sinode while I sat there watching the mostly male members.
They all looked elated and happy as there was also a delicious lunch.
We were there to sell books, sitting there and my mum (dearest colleague) Ibu Yodi and I chatted a bit.
My colleague told me about her stay at the notorious Grasberg gold mine in Tembagapura, Timika. The mine is operated by the American company „Freeport“. An American company that extracts gold from the country of Papua with the permission of Indonesia. This is also a longer story for a single blog post.
She had been sent there as a pastor and told me how exactly to get there and how cold it was. She gave devotions mainly to men because they all worked in the gold mine.
I pictured it all and somehow it clicked in my head afterwards.
She told me that they were men from Papua, from other parts of Indonesia or even from other countries. The image came up in my head that these men most likely leave their families to work in the gold mines. Exhausting and stressful I imagine. Operating machines in the dark under the deep surface of the earth and doing the same thing day after day.
Since the way also sounds very complicated: You first have to fly to Timika, then fly again by helicopter to the village of Tembagapura and then another 4 hours by bus, I assume that it is not so easy for them to see their families.
Somehow I felt compassion because I imagined how men worked in this gold mine in the cold, high up in the mountain every day.
And how many other men in the world do that every day. They work themselves to death and then go home and don’t say a word about their feelings or how tired they are because they are supposed to be the strong ones.
I feel like my eyes have been opened, but more importantly my heart has been opened, because great compassion has risen for all the suffering men.
The thought that came to me was that feminine energy (emotions, feelings and inner life) is rooted in women as well as men. However, in my experience, men are expected to behave in a ‚masculine‘ and ‚masculine‘ way. Meaning: show no feelings. Work for the family. Work and bring home bread. Provide for the family. Not to make a fuss either. Not showing any signs of feelings or emotions.
Here I have had other experiences. How men hug each other affectionately or even hold hands. Totally beautiful. To see how love flourishes between each one in the community. Because that is what we are here on earth for.
To realise that we are all one.
In love,
Your Asi
If you would like to know more about Grasberg Mine, please read this article:
https://www.theguardian.com/global-development/2016/nov/02/100-bn-dollar-gold-mine-west-papuans-say-they-are-counting-the-cost-indonesia
————————————————-Version Bahasa Indonesia——————————————————
Mendarat di Surga, Tambang Emas Grasberg, dan mengapa feminisme menguntungkan sebagian besar pria.
Saya belum pernah merasakan begitu banyak cinta kasih dan semangat komunitas dalam masyarakat seperti yang saya rasakan di sini.
‚Sudah makan?‘ adalah pertanyaan sayang tentang apakah Anda sudah makan atau belum.
Saya biasanya menjawab ‚Sudah‘ dengan senyuman lebar, yang selalu dibalas oleh rekan saya.
Saya sangat bersyukur berada di sini. Setiap pengalaman membawa saya pada wawasan dan pembuka mata yang baru.
Cinta kasih dan perhatian yang mengelilingi saya sangat menyentuh saya.
Beberapa minggu terakhir ini sangat menyenangkan. Kami telah banyak memanggang bersama, seperti kue kering dengan isian nanas atau roti kayu manis. Pelajaran bahasa Inggris saya berjalan lebih baik atau kurang baik. Seperti itulah adanya.
Beberapa video dan spanduk untuk media sosial dan acara telah dibuat. Seorang sponsor datang berkunjung dan para wanita ingin saya membuat video yang komprehensif sehingga dia bisa mendapatkan wawasan yang lebih baik tentang kegiatan dan kehidupan sehari-hari kami. Hal ini berjalan dengan sangat baik dan saya bisa mengalami rasa pencapaian.
Di lain waktu, kami berada di panti asuhan, di mana kami membuat gelang dan gantungan kunci bersama anak-anak, membuat kue dan membuat ‚batik‘, yaitu syal yang diwarnai, yang saya ikatkan di rambut saya setiap kali keluar rumah sejak saat itu.
Pada hari Sabtu, saya pernah pergi berlari dengan mantan rekan kerja pada pukul 6 pagi di kota, di mana jalan khusus ditutup. Bersama teman lain, saya juga melakukan beberapa perjalanan ke alam Papua yang indah dan bersama-sama kami menjelajahi hutan hujan, sungai, air terjun dan pantai-pantai yang paling ajaib. Sebagian besar waktu, semua tempat benar-benar sepi dan saya bisa menjadi diri saya sendiri. Mendengarkan musik, menari, bernyanyi, bermeditasi, melakukan yoga, ngemil buah dan permen, dan mengambil gambar-gambar indah untuk media sosial saya sebagai sampingan.
Saya telah menjadi kecanduan. Secara harfiah.
Tetapi kadang-kadang saya masih tidak bisa menghilangkan perasaan bahwa saya tidak pantas. Kadang-kadang saya merasa seperti tamu yang ada di mana-mana dan dihargai, tetapi tidak pernah benar-benar datang.
Tetapi saya pikir itu juga normal dan entah bagaimana menjadi milik. Melalui beberapa teman Jerman lainnya, saya tahu bahwa saya bukan satu-satunya yang memiliki perasaan ini.
Segala sesuatu memiliki kelebihan dan kekurangannya.
Satu kesadaran besar yang benar-benar menghantam saya adalah bahwa wanita dan juga pria menderita patriarki.
Entah bagaimana, kesadaran itu muncul begitu saja ketika saya menemani rekan-rekan perempuan yang saya sayangi untuk menghadiri pertemuan semua anggota gereja di kantor utama GKI Sinode, sementara saya duduk di sana sambil memperhatikan para anggota gereja yang sebagian besar adalah laki-laki.
Mereka semua tampak gembira dan bahagia karena ada juga makan siang yang lezat.
Kami berada di sana untuk menjual buku, duduk di sana dan ibu saya (kolega tersayang) Ibu Yodi dan saya mengobrol sedikit.
Rekan saya bercerita tentang pengalamannya tinggal di tambang emas Grasberg yang terkenal kejam di Tembagapura, Timika. Tambang ini dioperasikan oleh perusahaan Amerika „Freeport“. Sebuah perusahaan Amerika yang mengekstraksi emas dari negara Papua dengan izin dari Indonesia. Ini juga merupakan cerita yang lebih panjang untuk satu postingan blog.
Dia telah dikirim ke sana sebagai pendeta dan memberi tahu saya bagaimana tepatnya untuk sampai ke sana dan betapa dinginnya itu. Dia memberikan devosi terutama kepada para pria karena mereka semua bekerja di tambang emas.
Saya membayangkan semuanya dan entah bagaimana, semua itu muncul di kepala saya setelahnya.
Dia mengatakan kepada saya bahwa mereka adalah laki-laki dari Papua, dari daerah lain di Indonesia atau bahkan dari negara lain. Bayangan yang muncul di kepala saya adalah, bahwa para pria ini kemungkinan besar meninggalkan keluarga mereka untuk bekerja di tambang emas. Melelahkan dan membuat stres, saya bayangkan. Mengoperasikan mesin-mesin dalam kegelapan di bawah permukaan bumi yang dalam dan melakukan hal yang sama dari hari ke hari.
Karena jalannya juga terdengar sangat rumit: Pertama-tama Anda harus terbang ke Timika, kemudian terbang lagi dengan helikopter ke desa Tembagapura dan kemudian 4 jam lagi dengan bus, saya berasumsi bahwa tidak mudah bagi mereka untuk melihat keluarga mereka.
Entah bagaimana, saya merasa iba karena saya membayangkan bagaimana para pria bekerja di tambang emas ini dalam cuaca dingin, di ketinggian gunung setiap hari.
Dan berapa banyak pria lain di dunia yang melakukan itu setiap hari. Mereka bekerja sampai mati dan kemudian pulang ke rumah dan tidak mengatakan sepatah kata pun tentang perasaan mereka atau betapa lelahnya mereka karena mereka seharusnya menjadi orang yang kuat.
Saya merasa mata saya telah terbuka, tetapi yang lebih penting lagi hati saya telah terbuka, karena belas kasihan yang besar telah bangkit bagi semua orang yang menderita.
Pemikiran yang muncul dalam diri saya adalah bahwa energi feminin (emosi, perasaan dan kehidupan batin) berakar pada wanita dan juga pria. Namun, menurut pengalaman saya, pria diharapkan berperilaku ‚maskulin‘ dan ‚maskulin‘. Artinya: tidak menunjukkan perasaan. Bekerja untuk keluarga. Bekerja dan membawa pulang roti. Menyediakan kebutuhan keluarga. Juga tidak membuat keributan. Tidak menunjukkan tanda-tanda perasaan atau emosi.
Di sini saya memiliki pengalaman lain. Bagaimana pria saling berpelukan dengan penuh kasih sayang atau bahkan berpegangan tangan. Benar-benar indah. Untuk melihat bagaimana cinta kasih tumbuh subur di antara masing-masing orang dalam komunitas. Karena untuk itulah kita berada di bumi ini.
Untuk menyadari bahwa kita semua adalah satu.
Jatuh cinta,
Asi Anda
Jika Anda ingin tahu lebih banyak tentang Tambang Grasberg, silakan baca artikel ini:
https://www.theguardian.com/global-development/2016/nov/02/100-bn-dollar-gold-mine-west-papuans-say-they-are-counting-the-cost-indonesia
5 Responses
So ein schöner Erfahrungsbericht ❤️
Weiter so ! du machst das so toll. Ich liebe es mir jedesmal Deinen Blog durchzulesen und bin so stolz auf dich.
Danke mein Herz!
Wow keren2 🙏🏿😍
Saya akan menunggumu dikampung Mossk
Saya akan menunggumu dikampung Mosso