Mwiriwe! Guten Tag!

Nun bin ich schon seit 2 Wochen in Rwanda, genauer gesagt in der Hauptstadt Kigali. Ich lebe hier momentan in einer kleinen Wohnung zusammen mit meinen beiden Mitfreiwilligen Lucy und Hanna. Bald werde ich nach Remera Rukoma umziehen, wo ich an einer Schule arbeiten werde. Wir haben in den ersten Tagen unglaublich viel Neues erlebt, deswegen versuche ich die eindrücklichsten Dinge für mich mal zusammenzufassen.

Nachdem der Flug und alles drum und dran gut geklappt hat, wurden wir am Flughafen von Damascène – er arbeitet für die Eglise Presbyterienne au Rwanda (EPR) und ist Lucys Mentor – abgeholt und zu unserer Unterkunft gefahren. An diesem Abend sind wir ziemlich schnell in unsere Betten gefallen, aber ich weiß noch, dass ich eine Mischung aus Erleichterung, Nervosität und Freude gespürt habe, als ich meine erste Nacht unter einem Moskitonetz in Rwanda verbracht habe.

Unsere ersten Tage waren geprägt von vielen organisatorischen Dingen, wie z.B. Geld wechseln (in die rwandische Währung Rwandan Francs), SIM-Karten inklusive Internet kaufen, auf dem Markt einkaufen und MoMo (=Mobile Money) entdecken. MoMo wird hier in Rwanda als Prepaid-Bezahlsystem für eigentlich alles genutzt – Einkäufe, Internet, Minuten zum Telefonieren, Strom, Taxis und sogar die Kollekte in der Kirche kannst du mit MoMo abgeben. Für mich ist das zwar erstmal gewöhnungsbedürftig, aber grundsätzlich ist es einfach sehr praktisch, weil man nicht immer einen schweren Geldbeutel oder besonders viel Bargeld mit sich herum tragen muss (,was ich leider dennoch mache).

Gleich am zweiten Tag sind wir das erste Mal auf den Markt gegangen, das war doch ein kleines Abenteuer: Als 3 weiße Frauen, die mit Bauchtaschen und Rucksäcken unterwegs sind, wurden wir direkt als “Besucherinnen“ erkannt und es kamen prompt ganz viele Menschen auf uns zu, die uns ihr Gemüse und Obst verkaufen wollten. Außerdem war es für mich total neu, dass alle Preise verhandelt werden müssen. Der erste Preis, den dir ein*e Marktverkäufer*in nennt, ist meistens viel zu hoch und müsste manchmal um mehr als die Hälfte reduziert werden, damit es ein fairer Preis ist. Wir drei, die sich im Verhandeln gar nicht auskennen, waren damit also erstmal komplett überfordert. Zum Glück hatten wir Damascène und Fiston – ein Bekannter von Lucy, der hier in Rwanda lebt – dabei, die uns geholfen haben, Lebensmittel für einen guten Preis zu kaufen.

Eine weitere neue Erfahrung war es, das erste Mal Moto-Taxi zu fahren. Motorräder-Taxis gibt es hier in Kigali mehr als Autos auf den Straßen und sie bringen dich für wenig Geld genau dahin, wo du abgesetzt werden willst. Mir macht das Moto fahren sehr viel Spaß, auch wenn ich manchmal die Luft anhalte, wenn wir uns mal wieder haarscharf an Autos vorbeischlängeln oder kurz ein Überholmanöver auf dem Fußgängerstreifen starten.

Ansonsten war die erste Woche vor allem geprägt von zahlreichen Anrufen bei der deutschen Botschaft, da es bei der Beantragung unseres Jahresvisums ein paar kleine Probleme gab, die wir aber zum Glück schlussendlich lösen konnten.

Mein Highlight der Woche war definitiv ein Abend, an dem wir mit Claude und Eugene – Freunden einer Vorfreiwilligen von mir – in eine Bar gegangen sind und sie uns gezeigt haben, wie man ihrer Meinung nach rwandisch tanzen geht. Es hat einfach total viel Spaß gemacht und ich fand es total cool, dass die beiden uns einfach so mitgenommen haben und wir direkt in den ersten Tagen sowas erleben durften.

So viel erstmal zu meiner ersten Woche. Wie ihr seht, gehört Kurzfassen leider nicht zu meinen Stärken. Es passiert einiges, bei dem ich nicht hinterherkomme und ich kann nicht wirklich begreifen, was ich hier gerade mache und dass ich ein Jahr hier in Rwanda leben werde. Trotzdem freue ich mich unfassbar auf die kommende Zeit und die nächsten Herausforderungen.

Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen: Murabeho – Auf Wiedersehen!

 

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